Wenn es um schnelle Desserts vom Grill geht, dann kennen viele, nur so Dinge, wie die klassische Schokobanane. Wenn ich dann sage, nein, wir machen einen Schokokuchen vom Grill, gibt es fragende Blicke. Einen Kuchen grillen? Geht das überhaupt? Meine Antwort ganz klar JA und wie ich den Kuchen zubereite, erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Für mich persönlich gehört ein Dessert am Grill einfach zu einem gelungenen Grillmenü. Natürlich kann man die Nachspeise in der Küche zubereiten, aber gefühlt ist es ein ganz anderer Geschmack, wenn es auf dem Grill zubereitet wird.
Ein weiterer Grund das Dessert auf dem Grill zuzubereiten, ist der Showeffekt. Wenn Freunde oder die Familie um den Grill herumstehen und sehen, wie ein köstlicher Nachtisch entsteht, läuft dem ein, oder anderen das Wasser im Munde zusammen.
Die Wahl richtigen Schokolade bzw. Kuvertüre fällt bei diesem schnellen Schokokuchen vom Grill auf eine dunkle Kuvertüre. Dabei sollte man aufpassen, dass man eine Schokolade mit über 70 % Kakaoanteil nimmt, diese bietet den optimalen Geschmack und ist weniger süß als die Vollmilchschokolade.
Ja, aber das Ergebnis schmeckt anders und man sollte die Beigabe des Zuckers reduzieren.
Wenn im Supermarkt in der Backabteilung keine Kuvertüre mit einem so hohen Kakaoanteil bekommt, dann geht man am besten in die Süßigkeitenabteilung, dort gibt es die Schokoladen in kleinen Mengen und höherer Qualität.
Durch das Hinzufügen von diversen Aromen bekommt der Kuchen einen anderen Geschmack. Hier kann ganz nach Belieben variiert werden. Als Beispiel kann man Orangenaromen oder Orangenschalen (Bio Orangen) hinzugeben. Eine weitere Möglichkeit ist das hinzugeben von Chiliflocken.
Schokoladendrops sind einfacher und schneller zu verarbeiten, wenn man jedoch keine Drops bekommt, kann man auch herkömmliche Schokolade aus der Süßigkeitenabteilung verwenden.
Für die Zubereitung der kleinen Küchlein benötigen wir Formen, welche zum einen die hohe Hitze vom Grill und zum anderen, die Minusgrade der Gefriertruhe aushalten. Normalerweise würde ich hierfür auf kleine Keramikschüsseln zurückgreifen. Der schnelle Temperaturunterschied vom Gefrierschrank zum heißen Grill ist nicht besonders förderlich für die Haltbarkeit von Keramik. Deshalb greife ich hierbei auf Edelstahl Puddingformen / Muffinformen oder Einweg Aluminumformen zurück.
Die Zutatenliste ist ähnlich, der von meinem Schokoladenbrownie Rezept und stellt sich wie folgt dar:
Am besten macht ihr die Vorbereitungen schon am Vortag und gebt die gefüllten Formen in den Gefrierschrank. Am Grilltag einfach eine halbe Stunde vor Zubereitung aus dem Froster nehmen. Durch das Gefrieren bekommt man leichter einen flüssigen Kern.
Für die Vorbereitungen wird die Schokolade mit der Butter gemeinsam über Wasserdampf geschmolzen und dann auf die Seite zum Auskühlen gestellt.
Während die Butterschokoladenmischung schmilzt, wird das Mehl durch ein Sieb durchgesiebt, damit keine Mehlklumpen im Teig kommen. Danach werden die Eier zusammen mit dem Kristallzucker und Vanillezucker schaumig gerührt.
Als nächsten Schritt wird das zuvor gesiebte Mehl zusammen mit dem Salz langsam in die Zucker-Ei-Mischung gerührt. Diese Masse wird nun auf die Seite gestellt bis die Schokoladenmischung abgekühlt ist.
Sobald die Schokoladenmischung abgekühlt ist, wird diese vorsichtig in die Masse untergehoben (nicht gerührt). Zum Schluss werden die Formen mit einem Trennfettspray* eingesprüht und die fertige Kuchenmasse zu ungefähr 2/3 befüllt.
Damit der perfekte Kuchen vom Grill mit flüssigem Kern gelingt, wird der portionierte Teig in den Formen für ca. 2 Stunden in den Tiefkühlschrank gegeben.
Wird die Kuchenmasse schon am Vortag zubereitet, sollte man die Masse ca. 0,5 Stunden vor dem eigentlichen Grillen aus dem Tiefkühler nehmen und etwas antauen lassen.
Das eigentliche Grillen dauert ungefähr 10 Minuten bei 220 °C indirekter Temperatur. Am liebsten verwende ich die Resthitze nach dem Grillen von Steaks → bei höherer Hitze sollte man allerdings dabei bleiben und weniger Zeit einplanen.
Gut zu dem Schokokuchen passt ein einfaches Schlagobers (geschlagene Sahne) oder heiße Früchte (Kirschen, Himbeeren, Ribisel, ...).
Fertig ist der Kuchen vom Grill - Wenn euch das Rezept gefallen hat und ihr es ausprobiert habt, freue ich mich über euer Feedback. Gerne könnt ihr mich auch auf Instagram markieren mit dem #grillstunde oder direkt unter dem Username @grill.stunde.
Grilltrainer und Foodblogger aus Leidenschaft. Außerdem Familienvater und von Hause aus ITler. Insbesondere die Liebe zu American BBQ, Pizza und Burger hat über viele Jahre mein Wissen und Können rund um den Grill geprägt.